Sehr geehrte Frau Bürgermeister Neppel,
liebe Anneliese,

nach Eröffnung weiterer Neuigkeiten am 10.12.2014 über die Vorhaben der einzelnen Werber für die Ausweisung nun eines Sondergebietes Frieding Nord wollen wir folgendes aufzeigen:
Der zögerliche Verkauf der Grundstücke im Gewerbegebiet Rothenfeld hat eindeutig bewiesen, dass die Gemeinde Andechs kein zusätzliches Gewerbegebiet in Frieding braucht. Es besteht einfach kein Bedarf, was die Neuausweisung eines neuen riesigen Gewerbegebietes und die dadurch schwerwiegenden Eingriffe in die Natur in Frieding rechtfertigen würde.
An dem Strukturwandel in der Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten kann man ablesen, dass sich die überlebensfähigen Höfe mit Aussiedlungen bzw. Teilaussiedlungen im Außenbereich von Frieding niedergelassen haben. Die Nachfolgenutzungen der ehemaligen Hofstellen sind überwiegend Wohnen und teilweise Wohnen und Gewerbe. Landwirtschaft an den ehemaligen Hofstellen existiert praktisch nicht mehr. Um die enormen Investitonen decken zu können wurde immer wieder Bauland bzw. Nutzgrund an zahlungskräftige Käufer veräußert, was im Laufe der Zeit zu einer Verdoppelung der Einwohnerzahl in Frieding führte.

Wie geht es weiter mit Frieding Nord?

Die Käufer wurden gerufen, haben gekauft und wollen als Bürger mit ihrem Mitspracherecht in den Planungsprozess um Frieding Nord einbezogen werden. Um eine erneute Fehlplanung auszuschließen, ist eine Bestandsaufnahme der tatsächlichen Nutzung erforderlich. Nur so kann eine richtige Einstufung nach Baunutzungsverordnung (BauNVO) erfolgen.
Der weiterere Strukturwandel in der Landwirtschaft hat viele der verbleibenden Landwirte gezwungen ein neues Standbein, meist ohne Baugenehmigung, aufzubauen. Es handelt sich hier um weniger als 10 Arbeitsplätze.

Die SPD spricht sich dafür aus, dass den bestehenden Betrieben im Planungsgebiet Frieding Nord geholfen wird, deren Existenzen gefährdet sind. Die maßvolle Überplanung des Sondergebietes Strobl wird ebenfalls beürwortet, damit die Zukunft des Betriebes und die vielen Arbeitsplätze gesichert sind. Alle anderen auf Begehrlichkeit geweckten Aufnahmen in die Planung werden von uns abgelehnt. Für die meisten der Antragsteller besteht die Nutzungsmöglichkeit der eigenen Objekte innerorts, dadurch erübrigt sich die Neuausweisung von zusätzlichen Gewerbeflächen. Die Gemeinde Andechs ist in ihrer Bauleitplanung gehalten innerorts das ausgewiesene Dorf- bzw. Mischgebiet zu erhalten.
Die Umnutzung der bestehenden landwirtschaftlichen Aussiedlungen bzw. Teilaussiedlungen in Frieding Nord wird insoweit unter der Bedingung unterstützt, dass weitere Aussiedlungen ausgeschlossen sind.

Die Ausweisung eines maßvollen Sondergebietes mit der Vorgabe Landwirtschaft, sowie Aufbereitung von Holz zu Brennstoff und die Verpflichtung zur Erzeugung von Strom, wäre ein guter Beitrag zur Aufwertung der Energiebilanz der Gemeinde Andechs und des Landkreises Starnberg.

Ein ausgewogenes Nutzungskonzept könnte als ein positiver Beitrag für das Wohl der Allgemeinheit gesehen werden.

Der Brennstoff „Holz“ dient zum großen Teil der Stromerzeugung; der Schwerlastverkehr für den Transport der Hackschnitzel in Trocknungsanlagen und zum Kunden entfällt, die Abwärme wird zum Trocknen von Hackschnitzel, Getreide verwendet und ermöglicht die Herstellung von Heu usw. zum Verkauf für Kleintiere (z. Bsp. Starnberger Land).
Der demografische Wandel, hohe Infrastrukturkosten sowie Energieeffizienz und Klimaschutz erfordern eine nachhaltige zukunftsorientierte Siedlungsentwicklung. Der Begriff der Nachhaltigkeit umfasst dabei gleichermaßen ökologische, ökonomische und soziale Aspekte, denen der Gemeinderat Rechnung tragen muss. Vor 20 Jahren gab es in Frieding auch keinen Kindergarten. Es gibt auch immer noch keine öffentliche Bus-verbindung zwischen den Gemeindeteilen. Es fehlen Planungs- und Handlungsstrategien für die Ortsentwicklung. Wie soll die Infrastruktur entwickelt werden. Eine überlegte Innenentwicklung trägt zur Reduzierung des Flächenverbrauchs und Verkehrsaufkommen bei, schafft innerörtlichen Wohnraum und bewirkt eine effizientere Auslastung vorhandener Infrastruktur. Frieding ist ein Dorf mit derzeit ca. 909 Einwohnern. Der Zuzug fand vor allem aufgrund der dörflichen Struktur und der Ruhe statt.

Die Familien schätzen die familiäre Bindung und den gegenseitigen Beistand. Nahe Arbeitsplätze oder umsatzstarke Betriebe spielen in der Entscheidungfindung pro Frieding als Wohnort eine untergeordnete Rolle.

Wir beantragen vor der weiteren Bearbeitung des Bebauungsplanes Frieding Nord die Ausarbeitung eines Strategieplanes zur weiteren Ortsentwicklung Friedings mit besonderer Berücksichtigung der Entwicklung von Infrastruktur, öffenlichen Verkehrsmittel und wohnortnaher Versorgung.

Mit freundlichen Grüßen

Kurt Peter Eberl
(Vorsitzender)

Dr. med. Solveig Groß
(Fraktionsvorsitzende)

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