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Da die letzte Gemeinderatssitzung wegen fehlender Beschlussfähigkeit nicht stattfinden konnte und die Einladung für die Sitzung am 05.07.2011 bereits verschickt war, mussten gestern zwei komplette Tagesordnungen behandelt werden.

Bei der Vielzahl von Tagesordnungspunkten kann hier nur ein grober Überblick über die Sitzung gegeben werden.

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Es steht eine Woche voller Termine vor der Türe: der einzige private Abendtermin diese Woche ist ein Schulkonzert im Gymnasium Gilching am Montag. Am Dienstag folgt dann eine Gemeinderatssitzung. Am Mittwoch findet eine gemeinsame Sitzung der Gemenderäte der AWA-Gemeinden in Seefeld statt. Am Donnerstag ist Fraktionsvorsitzendenbesprechung – und leider gleichzeitig eine interessante Veranstaltung der SPD Seefeld gemeinsam mit den JUSOS im Landkreis (Infos zum Stammtisch). Vorher – und zu ziemlich arbeitnehmerfreundlicher Zeit: 15 Uhr – ist eine Sitzung des Zweckverbands weiterführende Schulen im Gymnasium Gilching. Am Freitag ist schließlich noch die Jahreshauptversammlung der Lebenshilfe Starnberg, auf der ich die Gemeinde Andechs vertreten soll. Ich denke mal, langweilig wird mir diese Woche nicht.

Die Gemeinderatssitzung in Andechs am 23.03.2010 war weitgehend unspektakulär. Neben einigen kleineren Änderungen von zwei Bebauungsplänen in Frieding und einiger Beschlüsse über Bauanträge und baurechtliche Vorbescheide war die Einführung der gelben Tonne das für die Bürger wichtigste.

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Der Andechser Bürgerversammlungsmarathon ist für dieses Jahr mal wieder abgeschlossen. Nun ist es an der Zeit, Resümee zu ziehen.

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Bei der letzten Mitgliederversammlung des SPD Ortsvereins Andechs habe ich ausführlich über den bisherigen Verlauf und den Stand der Diskussion über das Hundertwasserprojekt der Molkerei Scheitz berichtet. Ein Bericht über die Versammlung findet sich unter http://spd-andechs.de/doc_00713.htm.

Nun hat sie uns Andechser Gemeinderäte erwischt: die Diskussion über das im Hundertwasserstil geplante Verwaltungsgebäude der Molkerei Scheitz. Für mich persönlich sehe ich das mit gemischten Gefühlen. Seit die Pläne der Molkerei dem Gemeinderat unter dem Siegel der Verschwiegenheit bekannt gemacht worden sind, habe ich dafür plädiert, sie öffentlich zu machen und vor allem mit der Bevölkerung zu diskutieren. Denn ein solch tief in das Landschaftsbild und die Außenwirkung der Ortschaft eingreifende Baumaßnahme kann nicht an den Bürgern vorbei, geschweige denn gegen sie realisiert werden. Leider habe ich mit dieser Forderung kein Gehör gefunden. Bis zur Veröffentlichung der “Hundertwasserpläne” im Anschluss an die Gemeinderatssitzung vom Dezember 2009 im Starnberger Merkur war es den Gemeinderäten nicht möglich, offen über das Projekt zu sprechen. Schade eigentlich. Denn jetzt erleben wir, dass die Diskussion emotional – und zum Teil auch polemisch – geführt wird. Das hätte man vermeiden können.

Positiv finde ich, dass die Pläne nun offen liegen und die Diskussion mit allen Betroffenen und Interessierten geführt werden kann. In den letzten Tagen haben mich etliche Bürgerinnen und Bürger angesprochen. Neben vielen anderen Argumenten habe ich immer wieder herausgehört, dass sie vor allem damit Schwierigkeiten haben, erst so spät über die wirklichen Pläne informiert worden zu sein. Dafür habe ich volles Verständnis.

Es ist nun notwendig, die Diskussion auf die rein sachlichen Argumente zu konzentrieren. Alles andere wäre für alle Beteiligten schädlich.

Ich habe in der Gemeinderatssitzung im Dezember 2009 sowohl gegen den 28-Meter-Turm als auch gegen das Verwaltungsgebäude gestimmt. Die Gründe hierfür möchte ich an dieser Stelle noch einmal darlegen – und auch zur Diskussion stellen:

  1. Der beantragte Aussichtsturm mit einer Gesamthöhe von 28 Meter (18 Meter Turm zuzüglich 10 Meter Spitze) entfaltet eine Fernwirkung, die nach meiner Meinung weder für das Landschafts- noch für das Ortsbild von Erling akzeptabel ist.
    Die Ortsbesichtigung mit Phantomgerüst hat mir gezeigt, dass der Turm von allen Richtungen die Siluette prägen würde. Dieses Vorrecht ist für mich dem Kloster und der Pfarrkirche vorbehalten (und das sage ich ganz explizit als Atheist).
  2. Ein Turm mit 28 Metern liegt baurechtlich überhalb der Hochhausgrenze (22 Meter). Ein Hochhaus in Andechs  – egal wie künstlerisch es ist – zu genehmigen, halte ich nicht für vertretbar.
  3. Das als Bauwerk durchaus ansprechende Gebäude wird in der Ausgestaltung als Hundertwasserhaus mehr sein, als ein reiner betrieblicher Zweckbau. Es hat die Qualität, das neue Wahrzeichen der Gemeinde zu werden. Dieses Recht würde ich gerne weiterhin dem Kloster zugestehen.
  4. Verbunden mit der Qualität “Wahrzeichen” ist die Erwartung, dass viele Besucher den Weg zum Hundertwasserbau finden. Auch wenn die Bauwerber planen, diesen Touristenstrom über die Biomilchstraße zu leiten, ist davon auszugehen, dass viele Individualreisende mit Pkw oder zu Fuß den direkten Weg über den Kerschlacher Weg nehmen werden. Und dieser ist dafür schlicht nicht geeignet.
    Schon heute gibt es hier Probleme mit Wanderern etc., da der Kerschlacher Weg zu schmal ist. Hier ein mehr an Besucherverkehrs zuzulassen ist insbesondere den Anwohnern den benachbarten Wohngebiets nicht zuzumuten.
    Auch der Übergang über die Herrschinger Straße macht heute bereits Schwierigkeiten. Hier ein Mehr an Besucheraufkommen zu generieren erscheint mir fahrlässig.
    Deshalb kann an der geplanten Stelle einem so exponierten Bauwerk nicht zugestimmt werden.

Es ist schade, dass die öffentliche Diskussion nun mit so unvorteilhaften Vorzeichen gestartet ist. Dass hätte man aber auch vermeiden können. Ich habe schon seit langem darauf hingewiesen, dass so ein Projekt nur funktionieren kann, wenn man die Bürgerinnen und Bürger von vorneherein mit einbindet und vor allem ausreichend und offensiv informiert. Das wurde aber leider versäumt.

Über das Hundertwasserprojekt der Firma Scheitz in Andechs wird intensiv in den Medien berichet. Hier eine kleine Auswahl von Veröffentlichungen im Internet:

Molkereichefin legt Hundertwasserpläne offen